Woran erkenne ich, wer der „richtige“ Therapeut für mich ist?

Psychotherapie hat zwei wesentliche Aspekte: die Methode und die Person des Therapeuten. Nicht jede Methode ist für jeden gleichermaßen geeignet. Leider ist die Psychotherapieforschung noch nicht soweit, dass man auf eine befriedigende Weise sagen könnte, welche Methode für welche Störung und für welchen Persönlichkeitstyp die beste ist. Daher muss jeder potentielle Psychotherapieklient für sich selber herausfinden, welche Methode ihn besonders anspricht. Dabei muss man sich darüber im Klaren sein, dass derzeit nur tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, psychoanalytische Psychotherapie und Verhaltenstherapie von den Kassen bezahlt werden. Das ist also das erste: die Methode muss stimmen, muss einen ansprechen. Es hat keinen Zweck, sich auf eine Form der Psychotherapie einzulassen, bei der man kein gutes Gefühl hat.
Genauso wichtig ist aber die Person des Therapeuten. Denn Psychotherapie ist eine Beziehung zwischen zwei Menschen und in dieser Beziehung wird die jeweilige Methode angewandt. Daher kann Psychotherapie nur dann „wirken“, wenn diese Beziehung stimmt. Der Klient muss dem Therapeuten vertrauen können; muss sich bei ihm sicher und respektiert fühlen. Wenn dieses Vertrauen nicht da ist, wenn ein Klient das Gefühl hat, bei diesem Therapeuten nicht alles sagen zu können, dann ist das ein ernstes Warnsignal, das wahrscheinlich bedeutet, dass dies nicht der richtige Therapeut ist. Um also den richtigen Therapeuten zu finden, ist auf jeden Fall ein Vorgespräch zum persönlichen Kennen lernen notwendig. Die meisten Therapeuten bieten auch einige Probesitzungen an.

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