Wie wirke ich an der Behandlung mit?

„Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie“ wird Ihnen besonders dann helfen, wenn Sie darüber sprechen, was Ihnen während unseres Zusammenseins spontan einfällt oder Sie gerade beschäftigt. Das fällt naturgemäß besonders am Anfang sehr schwer. Psychotherapie kann also nur gelingen, wenn Sie aktiv mitwirken und Verantwortung in der Therapie wie auch im sonstigen Leben übernehmen. Dabei ist es meine Aufgabe, Sie als Ihr „Assistent“ bzw. „Trainer“ auf dem Weg der Heilung unterstützend zu begleiten – die eigentliche „Arbeit“ werde ich Ihnen nicht abnehmen (können). Der „Heilungsvorgang“ selbst (Ihre „Entwicklung“) findet nicht nur in der Behandlungsstunde statt, sondern v.a. in den Zeiträumen zwischen unseren Begegnungen. Nutzen Sie also die Gelegenheit, neue Einsichten und Erfahrungen im Alltag umzusetzen bzw. zu erproben. Von einem besonders guten Erfolg der Psychotherapie kann man sprechen, wenn Sie zu Ihrem eigenen Psychotherapeuten geworden sind und damit dauerhaft auf meine Unterstützung verzichten können.

Was darf ich von einer Therapie erwarten – und was nicht?

Die Dauer einer Sitzung beträgt normalerweise genau 50 min. in seltenen Fällen 25 min. Üblich ist ein fester, wöchentlicher Termin. Der Therapeut hat das Recht, Ausfallhonorar zu verlangen, wenn Sie unentschuldigt fehlen. Die Einzelheiten regelt häufig eine entsprechende Vereinbarung.
Während der Sitzung konzentriert sich der Therapeut ganz auf Sie. Er wird Ihnen nicht nur aufmerksam zuhören, sondern Sie auch auf wichtige Dinge und Themen, die er mit Ihren Problemen im Zusammenhang sieht, ansprechen. Dabei wird er Ihnen helfen, Ihre eigenen Wege und Lösungen zu finden und wird Ihnen keinesfalls einfach nur „gute Ratschläge“ geben, die Sie ohnehin schon von anderen kennen und die Sie nicht weiterbringen (frei nach Oscar Wilde: „Ratschläge sind auch Schläge!“).
Viel oder wenig Therapie ist nicht entscheidend, wichtig ist, was Sie daraus machen. Ein „guter“ Therapeut ist froh, wenn er so schnell wie möglich wieder „überflüssig“ wird.
Für die Psychotherapie bedeutet das, dass der Therapeut viel Zeit, Verständnis und menschliche Wärme für Sie aufwendet. Geduld und Freundlichkeit, vor allem aber Kompetenz und Erfahrung ist es, was Sie von Ihrem Therapeuten immer erwarten dürfen.

Was mache ich, wenn mir der Therapeut unsympathisch ist?

Die probatorischen Sitzungen sind immer für beide Seiten Probesitzungen. Können Sie sich bei diesem Therapeuten öffnen, fühlen Sie sich verstanden und geschützt? Eine Therapie kann nur mit einem gewissen Ausmaß an gegenseitiger Sympathie Erfolg versprechend sein. Sie sind zu nichts verpflichtet. Sprechen Sie ganz offen mit Ihrem Therapeuten darüber.
Bitte nutzen Sie das Angebot der „Kennenlern-Sitzungen“ dazu, sich in Ruhe darüber klar zu werden, ob Sie in mir einen geeigneten Therapeuten gefunden haben (manchmal ist es z.B. hilfreicher mit einer Frau anstelle eines Mannes zu sprechen). Es ist also in Ordnung, wenn Sie einen oder sogar mehrere weitere Therapeuten vor Ihrer endgültigen Entscheidung kennen lernen möchten. Auch bei einer einmal begonnenen Therapie werden wir in regelmäßigen Abständen immer wieder überprüfen, ob die Psychotherapie weiterhin für Sie von Nutzen ist und welche Erfolge Sie bereits erzielt haben.

Woran erkenne ich, wer der „richtige“ Therapeut für mich ist?

Psychotherapie hat zwei wesentliche Aspekte: die Methode und die Person des Therapeuten. Nicht jede Methode ist für jeden gleichermaßen geeignet. Leider ist die Psychotherapieforschung noch nicht soweit, dass man auf eine befriedigende Weise sagen könnte, welche Methode für welche Störung und für welchen Persönlichkeitstyp die beste ist. Daher muss jeder potentielle Psychotherapieklient für sich selber herausfinden, welche Methode ihn besonders anspricht. Dabei muss man sich darüber im Klaren sein, dass derzeit nur tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, psychoanalytische Psychotherapie und Verhaltenstherapie von den Kassen bezahlt werden. Das ist also das erste: die Methode muss stimmen, muss einen ansprechen. Es hat keinen Zweck, sich auf eine Form der Psychotherapie einzulassen, bei der man kein gutes Gefühl hat.
Genauso wichtig ist aber die Person des Therapeuten. Denn Psychotherapie ist eine Beziehung zwischen zwei Menschen und in dieser Beziehung wird die jeweilige Methode angewandt. Daher kann Psychotherapie nur dann „wirken“, wenn diese Beziehung stimmt. Der Klient muss dem Therapeuten vertrauen können; muss sich bei ihm sicher und respektiert fühlen. Wenn dieses Vertrauen nicht da ist, wenn ein Klient das Gefühl hat, bei diesem Therapeuten nicht alles sagen zu können, dann ist das ein ernstes Warnsignal, das wahrscheinlich bedeutet, dass dies nicht der richtige Therapeut ist. Um also den richtigen Therapeuten zu finden, ist auf jeden Fall ein Vorgespräch zum persönlichen Kennen lernen notwendig. Die meisten Therapeuten bieten auch einige Probesitzungen an.